Kultur

Das grüne Museum 2024: Kulturerbe nachhaltig bewahren

Mit großem Erfolg und inspirierender Atmosphäre fand die Veranstaltungsreihe Das grüne Museum 2024 an drei einzigartigen Orten statt: Berlin, Wien und Düsseldorf. Die Veranstaltung war geprägt von intensiven Diskussionen, innovativen Lösungsansätzen und einem erstklassigen Austausch zwischen 180 Experten und Fachleuten aus Museen, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Der gemeinsame Nenner: Die dringende Notwendigkeit, den Kulturbetrieb nachhaltig zu transformieren und aktiv zu einer klimafreundlicheren Zukunft beizutragen. Hier haben wir für Sie unsere persönlichen Highlights zusammengefasst.

 

 

Museen stehen vor einem Dilemma: Sie sind Bewahrer kulturellen Erbes und tragen durch ihren Ressourcenverbrauch zugleich zur Klimaproblematik bei. Diese Spannungsfelder wurden im Rahmen der Veranstaltung offen diskutiert. Der praxisorientierte Ansatz der Reihe ermöglichte es den Teilnehmenden, konkrete Handlungsfelder zu identifizieren und zukunftsweisende Ideen zu entwickeln.

 

Ein Blick zurück: Highlights und Erkenntnisse

Die Themenvielfalt und Expertise der Referent:innen begeisterten das Publikum. In hochkarätigen Praxiskeynotes wurden Best-Practice-Beispiele von verschiedenen Museen und Institutionen detailliert vorgestellt. Gleichzeitig machten spannende Einblicke in den Green New Deal für Museen und Depots deutlich, dass der Weg zu klimafreundlicher Infrastruktur herausfordernd, aber machbar ist.

„Es war beeindruckend zu sehen, wie unterschiedlich und kreativ Museen auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren. Besonders der Austausch mit Kolleg:innen aus anderen Ländern war enorm bereichernd.“
— Teilnehmerstimme aus Wien

Ein großes Thema war die Balance zwischen Bewahren und Verändern: Historische Bausubstanz zu erhalten und dennoch energieeffizient und klimafreundlich zu modernisieren, bleibt eine Kernaufgabe.

 

 

Best-Practice-Beispiele hautnah

Nachhaltigkeit im Archäologischen Park Xanten
Dr. Peter Kienzle zeigte, wie der LVR-Archäologische Park Xanten nachhaltige Ziele wie EMAS und die UN-Nachhaltigkeitsvorgaben integriert. Von Projekten zur Energieeinsparung bis hin zu Wasser- und Verkehrsmanagement wurden innovative Ansätze vorgestellt.

Fazit: Nachhaltigkeit und Denkmalschutz schließen sich nicht aus – vielmehr bieten sie Synergien, die zukunftsfähige Museen ermöglichen.

 

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen: Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft
Dr. Nina Quabeck und Bernd Schliephake teilten ihre Erfahrungen mit nachhaltiger Ausstellungsarchitektur, LED-Umstellungen und der Einführung des Klima-Korridors gemäß Bizot Green Protocol. Dabei wurden sowohl restauratorische als auch technische Perspektiven aufgezeigt.

Fazit: Eine umfassende Klimabilanzierung hilft Museen, konkrete Maßnahmen für eine klimafreundliche Zukunft zu entwickeln.

 

Der Weg zum klimafreundlichen Museum
Prof. Peter Gorschlüter vom Museum Folkwang zeigte, wie Nachhaltigkeitsmanagement und Klimabilanzierung die Basis für Veränderung schaffen. Mit sieben klar definierten Handlungsfeldern konnte das Museum seine Strategie erfolgreich umsetzen.

Fazit: Ein strukturierter Ansatz hilft Museen, sich nachhaltig aufzustellen und langfristig Ressourcen zu schonen.

 

Nachhaltigkeit im Alltag: Das Zeppelin Museum
Frauke Stengel berichtete von der Klimabilanzierung und der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie im Zeppelin Museum Friedrichshafen. Gefördert durch den Fonds Zero, wird hier gezeigt, wie Nachhaltigkeit alltagstauglich umgesetzt werden kann.

Fazit: Der Wandel beginnt mit kleinen Schritten. Klimabilanzierungen und klare Strategien sind der Schlüssel zu nachhaltigem Handeln.

 

Das Museum im Wandel – Die Sanierung des mumok
DI Oliver Kern und Tina Fabijanic gewährten einen spannenden Einblick in die umfassende Sanierung des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Sie beleuchteten die Ursachen für die Modernisierung, die strategische Planung und die praktischen Energiesparmaßnahmen. Besonders wertvoll: Die Lessons Learned aus der Bauphase und der Blick in eine nachhaltige Zukunft.

Fazit: Sanierungen bieten die Chance, Denkmalschutz und Energieeffizienz zu vereinen – ein Modell für Museen in ganz Europa.

 

Trends und Entwicklungen: Das Primat der Nachhaltigkeit
Prof. Dr. Stefan Simon beleuchtete die internationalen Debatten um nachhaltige Konservierung und stellte Werkzeuge des Risikomanagements vor.

Fazit: Seit über einem Jahrzehnt gewinnt das Thema „Green New Deal“ für Museen an Relevanz. Es gilt, globale Trends in lokale Strategien umzusetzen.

 

Energieeffiziente Maßnahmen im neuen Wien Museum
Bärbl Schrems präsentierte das ambitionierte Projekt des neuen Wien Museums. Von der Ausgangssituation über die strategische Planung bis hin zum laufenden Betrieb wurden Maßnahmen erläutert, die auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit abzielen.
Fazit: Effiziente Planung legt den Grundstein für einen ressourcenschonenden Museumsbetrieb.

 

Nachhaltigkeitsbewertung im Humboldt Forum
Franziska Pichlmeier stellte eine Methodik zur Nachhaltigkeitsbewertung vor, die speziell auf Museen zugeschnitten ist.

Fazit: Eine klare Bewertungsmethodik erleichtert den Einstieg in nachhaltige Transformationsprozesse und schafft messbare Fortschritte.

 

 

Unter unseren Füßen: Grüne Energie aus Hydrothermie im KunstHausWien
Gerlinde Riedl berichtete von der nachhaltigen Sanierung des KunstHausWien im Jahr 2023. Mit dem Wechsel von Gas zu Hydrothermie und weiteren Modernisierungsmaßnahmen – darunter Zisternen und bauliche Innovationen – setzt das KunstHausWien neue Maßstäbe. Abgerundet wurde die Transformation mit der „1. Klima Biennale Wien“.

Fazit: Ein umfassender Ansatz macht das KunstHausWien zu einem Vorbild für nachhaltige Energieversorgung und grünes Kulturmanagement.

 

Ökologische und ökonomische Bilanzen von Gebäuden
Univ.-Prof. Dr. Christian Hanus und Dipl.-Ing. Manfred Sonnleithner gaben Einblicke in Bauphysik und die energetische Optimierung von Museumsgebäuden.

Fazit: Nachhaltigkeit ist auch bei historischen Gebäuden möglich, wenn ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.

 

Die EU OMC Expertengruppe Klimawandel und Kulturerbe – Beitrag zum Grünen Deal
Dr. Johanna Leissner präsentierte die Arbeit der EU OMC Expertengruppe, die sich mit den Bedrohungen des Klimawandels für Kulturerbe beschäftigt. Mit 83 europäischen Best-Practice-Beispielen zeigt die Gruppe, wie Kulturerbe an den Klimawandel angepasst werden kann.
Fazit: Zusammenarbeit auf europäischer Ebene eröffnet Möglichkeiten für effektive Klimaanpassungsstrategien im Kulturbereich.

 

Klimapositive Quartiere: Die Speicherstadt Hamburg
Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht präsentierte innovative Lösungen wie thermisch und elektrisch aktivierte Dachsysteme, Wärmepumpen und Eisspeicher.

Fazit: Historische Bauten können mit innovativen Technologien klimaneutral werden – ein Modell für andere Standorte.

 

Nachhaltigkeit im MuseumsQuartier Wien
Mag. Bettina Leidl berichtete über das Projekt „MQ goes Green“ und zeigte, wie ein Kulturdistrikt Vorreiter im nachhaltigen Museumsbetrieb werden kann.

Fazit: Mit einer klaren Vision und gezielten Maßnahmen lassen sich kulturelle Institutionen schrittweise in Vorzeigeprojekte verwandeln.

 

Von der Theorie zur Praxis: Nachhaltige Storage-Lösungen für Museen
Alexander Prinz von Croÿ von Bruynzeel Archiv & Bürosysteme GmbH zeigte, wie durch nachhaltige Storage-Lösungen sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Ziele erreicht werden können. Mit Beispielen aus der Praxis wurde veranschaulicht, wie innovative Beschaffungsprozesse Museen unterstützen können, ihre Klimaziele zu erreichen.

Fazit: Nachhaltigkeit beginnt bei den Grundlagen. Effiziente und nachhaltige Storage-Systeme sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern tragen auch zur Kostensenkung und langfristigen Ressourcenschonung bei.

 

Befeuchtung in Museen – wie kommen die Auslegungen zustande?
Guido Rux von Hygromatik GmbH gab Einblicke in die komplexen Anforderungen an Befeuchtungsanlagen in Museen. Er erläuterte, wie unterschiedliche Bedürfnisse von Nutzern und Kuratoren berücksichtigt werden können und welche Einsparpotenziale sich durch innovative Ansätze ergeben.

Fazit: Nachhaltigkeit in der Klimatisierung ist möglich, wenn technische Lösungen individuell auf die Bedürfnisse von Museen abgestimmt werden. Der gezielte Einsatz moderner Technologien kann Kosten sparen und die Umweltbelastung reduzieren.

 

Notfallmanagement in Museen und Depots
Dr. Peter Giere präsentierte Best Practices im Umgang mit Risiken wie Naturkatastrophen oder klimabedingten Schäden. Seine Erkenntnisse unterstrichen, dass ein professionelles Notfallmanagement nicht nur die Bestände schützt, sondern auch die Resilienz von Museen gegenüber Umweltveränderungen stärkt.

Fazit: Ein strukturiertes Notfallmanagement ist essenziell, um Kulturgüter langfristig zu bewahren und auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet zu sein.

 

 

Networking der Spitzenklasse

Die Veranstaltungsreihe zeichnete sich durch einen regen interdisziplinären Dialog aus. Teilnehmer:innen lobten die Plattform als idealen Ort, um Wissen auszutauschen und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.

„Die Mischung aus Theorie und Praxis war inspirierend. Besonders die Gespräche abseits der Keynotes haben mir geholfen, neue Perspektiven zu gewinnen.“ – so eine Teilnehmerin.

Die Stimmung der Teilnehmenden war durchweg positiv. „Wir haben so viele neue Impulse erhalten, die wir in unsere eigene Arbeit einfließen lassen können,“ so eine Teilnehmer:in aus Berlin. „Ich freue mich schon auf die nächste Veranstaltung!“

 

 

Fazit der DEUTSCHEN KONGRESS

„Mit unserer Veranstaltungsreihe Das grüne Museum haben wir erneut gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Museen, Wissenschaft und Wirtschaft ist, um eine nachhaltige Zukunft für den Kulturbetrieb zu schaffen. Die Veranstaltung hat nicht nur konkrete Ansätze geliefert, sondern auch das Bewusstsein für die Verantwortung von Museen geschärft. Wir sind stolz darauf, eine Plattform für diesen Austausch bieten zu können und danken allen Referent:innen und Teilnehmenden für ihre Beiträge. Nachhaltigkeit ist kein Ziel in ferner Zukunft, sondern eine Aufgabe, die jetzt angegangen werden muss.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden verdeutlichen zudem, dass das Bedürfnis nach konkreten Lösungen und vernetzten Ansätzen größer ist denn je. Die in diesem Jahr vorgestellten Projekte und Technologien haben bereits zahlreiche Institutionen dazu inspiriert, erste Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit zu gehen. Doch dies ist erst der Anfang. Das grüne Museum lebt von Menschen wie Ihnen – von Ihren Ideen, Ihrem Fachwissen und Ihrem Einsatz. Gemeinsam können wir den Weg zu einer nachhaltigen Zukunft gestalten.

Vielen Dank, dass Sie Teil dieser Bewegung sind – wir freuen uns darauf, diesen wichtigen Dialog mit Ihnen fortzusetzen!“

 

 

Ausblick: Das grüne Museum 2025

Der Fokus für das kommende Jahr liegt noch stärker auf der Umsetzung. Praxisorientierte Themen wie Baufragen, Restaurierung und nachhaltige Beschaffung werden im Mittelpunkt stehen. Museen sollen konkrete Werkzeuge an die Hand bekommen, um die Transformation effektiv zu gestalten.

Lassen Sie uns gemeinsam den Weg zu einem klimafreundlichen Kulturbetrieb weiter beschreiten. Die Anmeldung für Das grüne Museum 2025 beginnt in Kürze. Sichern Sie sich schon jetzt Ihren Platz und seien Sie dabei, wenn es heißt:

Praxis trifft Vision – gemeinsam auf dem Weg zum Grünen Museum!

 

SAVE THE DATES:

  • 25.09.2025 in München
  • 01.10.2025 in Hannover
  • 23.10.2025 in Frankfurt/M.

 

Wir freuen uns darauf, Sie auch im nächsten Jahr willkommen zu heißen und gemeinsam mit Ihnen den Dialog fortzuführen, der Das grüne Museum zu einer unverzichtbaren Plattform macht. Bleiben Sie gespannt – und bleiben Sie engagiert!