IT, Marketing, Produktkommunikation

Die Zukunft des Printkatalogs

Der Rückgang der Print-Produktion in den letzten Jahren wirft die Frage auf, ob analoge Werbekataloge nach wie vor eine gute Plattform zur Produktvermarktung sind oder die digitale Alternative langfristig effizienter ist. Dieser Artikel geht jeweils auch Vor- und Nachteile der beiden Formen eines Katalogs ein, aber thematisiert auch die Verschmelzung der Konzepte und den Bezug zu PIM.

 

In den vergangenen Jahren ist die Produktion von Printprodukten zu Werbezwecken deutlich zurück gegangen. Durch die immer stärker werdenden Onlineshops mit digitalen Katalogangeboten scheinen analoge Kataloge für den Vertrieb nicht mehr so erfolgsversprechend wie vorher. Lohnt es sich deshalb noch, auf Printkataloge zu setzen, sollte man komplett auf digitale Vermarktungsoptionen setzen oder ist vielleicht sogar eine Verschmelzung von analog und digital möglich?

Während viele Onlinehändler nur noch online eine Möglichkeit bieten, einen Blick in ihren Katalog zu werfen, nutzen einige Unternehmen wie Galaxus, Otto, bonprix und sogar Amazon teilweise noch Printkataloge, um ihre Kund:innen zu erreichen. Diese Strategie funktioniert allerdings fast ausschließlich, wenn Kund:innen bereits bei diesem Händler eingekauft haben oder wenn der Inhalt des Katalogs die richtige Zielgruppe erreicht. So ist bei einer Familie mit Kindern ein Spielwarenkatalog eher ein Faktor bei der Kaufentscheidung als ein Katalog für Damenschuhe bei einem alleinstehenden Mann. Doch lohnen sich Printkataloge überhaupt heutzutage noch?

 

Was heute noch für den Printkatalog spricht

Einerseits lässt sich ein haptisches Produkt wie ein Katalog gut anfassen, was für eine verbesserte Wiedererkennung sowie Brand-Wirkung sorgt. Zusätzlich ist ein Katalog, der beispielsweise im Wohnzimmer des potentiellen Kunden und seiner Mitbewohnenden liegt, präsenter und zugänglicher als eine Online-Anzeige, die sich leicht wegklicken lässt und nur auf einem privaten Bildschirm zu sehen ist. Ein Printerzeugnis kann auch bei jeder neuen Ausgabe zum Herumblättern und Markieren interessanter Produkte anregen, was bei digitalen Katalogen schlechter möglich ist. Häufig liegen analogen Katalogen auch Gutscheine mit Rabatten bei, die ebenfalls für einen printexklusiven Kaufanreiz sorgen.

Die digitalen Angebote sind zudem nicht perfekt, da sie mit hohem Verwaltungsaufwand durch regelmäßige Optimierungen einhergehen. Außerdem werden viele Werbeanzeigen online oft eher als störend statt angenehm empfunden und sind ausschließlich auf den Teil der Zielgruppe begrenzt, der sich online aufhält.

Eine Chance für den Printkatalog ist die Individualisierung des gedruckten Angebots, sodass die Kataloge kürzer und besser auf die jeweiligen Kund:innen zugeschnitten sind. Das äußert sich oft auch nur in kleinen Postkarten, die wiederkehrenden Kund:innen zugeschickt werden können.

 

Wie sich der digitale Katalog abhebt

Andererseits ist der Printkatalog mit viel Aufwand verbunden, während sich der Erfolg nicht genau messen lässt und es zu wenig direkter Kundeninteraktion kommt. Jedoch lässt sich die Personalisierung der Inhalte online besser umsetzen, wodurch auch die Werbung besser an die Zielgruppe vermittelt werden kann. Gleichzeitig ist das Monitoring der Kundeninteraktion besser möglich und kann dadurch optimiert werden.

Doch während im Onlinehandel oft nur nach einem konkreten Produkt gesucht werden kann, ist ein digitaler Katalog in den letzten Jahren immer weiter in den Vordergrund vieler Firmen geraten, wodurch auch Online geblättert und gestöbert werden kann. Wie beim Printkatalog auch können potentielle Kund:innen hier auch für sie interessante Produkte entdecken, die ihnen vorher gar nicht bewusst waren. Das geschieht zudem dynamischer und kostengünstiger als ein Printkatalog. Auch das Schalten von Search Engine Advertising, also SEA-Anzeigen, bietet Chancen, Produkte digital zu vermarkten, was bei Printangeboten nicht möglich ist.

 

Die Mischung macht‘s

Nachdem nun die Vor- und Nachteile von analogen und digitalen Katalogen dargestellt wurden, ist es vielleicht auch eine Idee, die beiden Formen zu kombinieren. Das sollte jedoch überlegt und sinnvoll getan werden, indem man die bediente Zielgruppe den bevorzugten Werbekanal wählen lässt. Ein Beispiel für einen solchen Kompromiss sind Printprodukte mit einem aufgedruckten QR-Code, der auf die Website führt, um sich die Produkte genauer anzusehen.

Sobald die Website dann aufgerufen wird – sei es durch einen analogen oder digitalen Katalog – ist es wichtig, die relevanten Produktdaten für den Kunden erkenntlich zu machen, sodass die Kaufentscheidung präzise getroffen werden kann. Für die ordnungsmäßige Verwaltung der Produktdaten eignet sich ein System zum Management der Produktinformationen, kurz PIM-System. In diesem PIM-System werden die Produktinformationen detailliert abgespeichert und können für die Erstellung von Online- oder Offline-Katalogen verwendet werden. Das Integrieren von Produktinformationen in solche Kataloge geschieht mit PIM-Systemen automatisch, während es sonst noch manuell gelöst werden müsste. Durch die Automatisierung werden Zeit und Geld gespart sowie Fehler minimiert.

 

Fazit

Zuletzt haben also sowohl analoge als auch digitale Kataloge nach wie vor eine Zukunft, doch wegen der jeweiligen Vor- und Nachteile ist es oft von der Zielgruppe abhängig, welche Werbeplattform sich eher für den Händler anbietet. Es ist jedoch bei beiden Formen der Kataloge essentiell, über ein Produktinformationsmanagement dahinter zu verfügen, um sicherzustellen, dass die wichtigen entsprechenden Informationen zum Produkt problemlos zu den Kund:innen gelangen können.

 

 

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