Finanzwesen

Nächste Pleite in der Autobranche: Traditions-Hersteller ist nach 170 Jahren insolvent

Erneut gibt es im deutschen Automarkt eine Insolvenz zu beklagen. Der betroffene Hersteller ist 170 Jahre nach der Gründung zahlungsunfähig.
 
 

Der Automobilzulieferer J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG aus St. Georgen im Schwarzwald hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Villingen-Schwenningen hat dem Antrag stattgegeben.

J.G. Weisser Söhne wird nun von Markus Fauser und Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte als Generalbevollmächtigte begleitet. Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt. „Industrie.de“ berichtet, dass die Produktion am Standort weiterläuft und aktuell der höchste Auftragsbestand seit zwölf Monaten vorliegt.

Das Unternehmen sucht inzwischen nach Investoren, um den Geschäftsbetrieb weiterführen zu können.

Insolvenz bei Autozulieferer J.G. Weisser Söhne: Verwalter sieht gute Chancen für Restrukturierung

Der Insolvenzantrag erfolgte aufgrund der Insolvenz der US-amerikanischen Muttergesellschaft Hardinge-Gruppe, die selbst nach Chapter 11 Insolvenz anmeldete. Diese Situation machte eine dauerhafte Finanzierung von J.G. Weisser Söhne unmöglich. Ein strukturierter und professioneller M&A-Prozess wurde eingeleitet.

Das Unternehmen, gegründet 1856, spezialisiert sich auf hochpräzise multifunktionale Drehmaschinen und Automatisierungslösungen für die Automotive-Branche. J.G. Weisser Söhne bekam die ersten Probleme während der Coronapandemie, in der das Unternehmen stark von den Lieferkettenproblemen betroffen war.

Der derzeitige Geschäftsführer Viktor Gaspar zeigt sich optimistisch: „Unsere Gesellschafter und die Kunden unterstützen unser Sanierungskonzept.“ Der vorläufige Sachwalter Marc-Philippe Hornung sieht ebenfalls gute Chancen für eine erfolgreiche Restrukturierung.

 

 

Quelle: CHIP >>