IT, Marketing, Produktkommunikation

PIM ist der Dreh- und Angelpunkt für alle Produktdaten

Interview mit Nadin Knodel von Bosch Power Tools GmbH über PIM bei Bosch. #PROKOMDataDays

 

„Technik für´s Leben!“ So lautet das Motto der Bosch Power Tools GmbH. Die Robert Bosch Power Tools GmbH als Teil der Bosch-Gruppe ist ein führender Anbieter  für Elektrowerkzeuge, Elektrowerkzeug-Zubehör und Messwerkzeuge. Mit Marken wie Bosch und Dremel steht der Bereich für Kundennähe und technischen Fortschritt. Die wesentlichen Erfolgsfaktoren sind Innovationskraft und Innovationstempo. Mit mehr als 1000 Produkten auf dem deutschen Markt, ist eine gute Datenverwaltung und Produktdatenqualität bei Bosch von großer Bedeutung. Nadin Knodel verfügt über einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der Produktdaten, deren Pflege und Distribution. Mit ihrem Fachwissen, ihrer Tatkraft und einer gehörigen Portion Enthusiasmus ist sie ein wichtiger Schlüssel für den erfolgreichen Einsatz des Produktinformationsmanagement-Systems bei Bosch PT. Mehr erfahren wir im Interview mit Nadin Knodel.

 

 

Verbesserte Funktionalität, Integration und Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Effizienz, Verbesserte Datenqualität und Konsistenz – Das alte PIM-System erfüllt möglicherweise nicht mehr die Anforderungen des Unternehmens oder bietet nicht die erforderlichen Funktionen, um mit den sich ändernden Marktanforderungen Schritt zu halten. Ein neues System könnte fortschrittlichere Funktionen bieten, die es einem Unternehmen ermöglichen, effizienter zu arbeiten und wettbewerbsfähiger zu bleiben. Die Ablösung eines alten PIM-Systems durch ein neues erfordert sorgfältige Planung, Implementierung und Schulung der Mitarbeiter. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass der Übergang reibungslos verläuft und dass die Kontinuität bei der Verwaltung von Produktinformationen gewährleistet ist, während gleichzeitig die Vorteile des neuen Systems voll ausgeschöpft werden.

 

Frau Knodel, wie sieht die optimale PIM-Strategie aus?

Die optimale Strategie hängt stark vom Unternehmen, der Branche, der Kunden, etc. ab. Allgemeingültig lässt sich sagen, dass ein PIM-System idealerweise in eine Systemlandschaft eingebettet ist. Informationen aus MAM/DAM, ERP, etc. laufen im PIM-System zusammen, werden hier angereichert, um anschließend den Zielkanälen zu Verfügung gestellt zu werden. D.h. keine Silos, sondern eine zusammenhängende „Digital Content Chain“, keine mehrfache Datenhaltung, sondern eine „Single Source of Truth“.

 

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Vorteile eines Product Information Management (PIM)-Systems für Unternehmen?

Der größte Vorteil besteht darin, dass das PIM-System der Dreh- und Angelpunkt für alle Produktdaten ist. Die zentrale Erfassung der Daten führt in Verbindung mit klaren Prozessen und Verantwortlichkeiten sowie sauberen Timelines zu höherer Datenqualität aber auch zur schnelleren Bereitstellung der Daten an die Kanäle.

 

Was sehen Sie als Ihre größte Herausforderung an beim Thema PIM?

In unserem konkreten Fall ist es die Ablösung der existierenden, alten PIM-Systemlandschaft und die Belieferung der daran angebundenen Kanäle. Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Daten aus ERP-Systemen. Es ist eine Umstellung für unser Unternehmen eine zusammenhängende „Digital Content Chain“ vom ERP-System bis in den Kanal zu haben.

 

Welche Kanäle nutzen Ihre Kunden typischerweise, um sich über Ihre Produkte zu informieren?

DIY-Endkunden informieren sich in erster Linie Online (Google, Amazon, Bosch DIY Website). Professionelle Endkunden (Handwerker) informieren sich mittelweile sicherlich auch in erster Linie Online. Hier gibt es jedoch nach wie vor noch den klassischen, stationären Fachhandel.

 

Welche Rolle spielt PIM bei der Verbesserung der Kundenerfahrung und wie können Unternehmen dies effektiv nutze?

Idealerweise sind PIM-Produktdaten qualitativ hochwertig, werden rechtzeitig publiziert und sind dabei vollständig. Da alle Kanäle zentrale Produktdaten aus dem PIM-System erhalten ist eine konsistente Ansprache der Kunden über die Kanäle hinweg möglich. Die Daten sind widerspruchsfrei – der Kunde ist korrekt informiert und hat dadurch eine positive Einkaufserfahrung. Die Conversion Rate kann so gesteigert und die Retourenquoten reduziert werden.

 

Welche Empfehlungen oder Best Practices haben Sie für Unternehmen, die ein PIM-System implementieren oder verbessern möchten?

Es ist wichtig, die Projekte in der richtigen Reihenfolge anzugehen. Wenn die Systeme und Prozesse rund um Stammdaten korrekt implementiert und die Daten entsprechend aufgebaut sind, ist es deutlich einfacher die Implementierung des PIM-Systems umzusetzen. Zudem ist es essenziell, dass innerhalb des Unternehmens auf Business-Seite Kapazitäten vorhanden sind, die Fähigkeiten im Bereich Daten, Prozessen und Systeme mitbringen und das Projekt inhaltlich begleiten können.

 

Welche Fallstricke und Fehler treten am häufigsten auf im Zuge der PIM-Einführung und wie kann ich sie vermeiden?

Management sowie Marketing und Sales haben oft die Erwartung, dass die Einführung eines PIM-Systems alle Probleme löst. Es ist sehr wichtig, dass das PIM-Projektteam klares „Expectation“-Management betreibt und aufzeigt welche weiteren Bereiche angegangen werden müssen, damit es an Ende in Summe „rund“ läuft.

 

Was kann KI, um für Produktdaten und Ihr Geschäft erfolgreich zu sein?

KI kann, wenn die Lernbasis der KI eine Gute ist, eine großartige Ergänzung sein! Beispielweise im Bereich der Textgenerierung, Übersetzung aber auch der Bilderstellung. Aus meiner Sicht braucht es für den verlässlichen, dauerhaften Einsatz aber noch Zeit und weitere Erfahrungswerte aus Pilotprojekten.