IT, Marketing, Produktkommunikation

Product Information Management bei BBC Cellpack

50 Jahre Erfahrung – Mit vielen wichtigen Innovationen hat sich BBC Cellpack einen hervorragenden Namen in der Industrie geschaffen. Wie sie durch ein PIM ihre Produkte erfolgreich koordinieren, erfahren wir im Interview.

 

 

Die BBC Cellpack Electrical Products, ein Unternehmen der BBC Group, entwickelt und produziert seit 50 Jahren Kabelgarnituren und Zubehör für Anwendungen in der Nieder- und Mittelspannung bis 42 kV. Ihre Systeme kommen überall dort zum Einsatz, wo Energiekabel zu verbinden, abzuzweigen oder abzuschließen sind. Mit dem Ziel, qualitativ hochwertige Produkte sowie hohe Kundenzufriedenheit bei maximaler Effizienz zu erreichen, setzen sie den Anforderungen entsprechend qualifiziertes Personal und qualifizierte Systeme ein.

Michael Hennemann hat langjährige Berufserfahrung im Bereich Produkt- und Datenmanagement. Seit 2019 leitet er die Abteilung Stammdatenmanagement bei BBC Cellpack. Das Projekt zur Einführung eines neuen PIM Systems im Rahmen einer E-Commerce Initiative wurde durch ihn geleitet. Mehr dazu verrät er uns im Interview.

Michael Hennemann, Leiter Stammdatenmanagement, BBC Cellpack GmbH

 

Wie ist der Status Quo bzgl. PIM und Datenqualitätsmanagement bei BBC Cellpack?

BBC Cellpack ist eine Unternehmensgruppe mit mehreren Business Units. Das Management der Datenqualität ist pro Business Unit sehr unterschiedlich. Bisher wird nur in einer von sechs Business Units ein PIM System verwendet. Mit dem PIM System wurde eine zentrale Quelle für Produktdaten erreicht, was die Einheitlichkeit und Qualität der Daten deutlich verbessert hat. Deshalb dient diese Lösung als interne Referenz für die anderen fünf Business Units.

 

Welches waren die größten Herausforderungen für eine gute Systemarchitektur und Systeminteraktion?

Lange Zeit hatte eine gute Systemarchitektur ein führendes System. Inzwischen besteht eine gute Systemarchitektur aus zahlreichen Systemen mit spezifischen Funktionen. Die größten Herausforderungen dabei waren die Schnittstellen zwischen den Systemen. Weiterhin musste definiert werden, welches System für welche Daten die führende Quelle sein soll (Single Point of Truths).

 

Was sehen Sie als Ihre größte Herausforderung an beim Thema PIM?

Zu Beginn der PIM Einführung gab es zahlreiche Aufgaben aber auch eine enorme Begeisterung für das neue System. Mit der erfolgreichen Systemeinführung wandelte sich das Thema PIM von einem Projektgeschäft zum Tagesgeschäft. Denn sowohl das System als auch die Daten benötigen eine kontinuierliche Aktualisierung. Zudem wachsen mit den ersten Erfolgen auch die Wünsche an das System. Die größte Herausforderung ist über einen langen Zeitraum die Motivation und Begeisterung für das PIM System zu erhalten.

 

Spielt „Machine Learning“ bei der Konfiguration Ihrer Produkte bereits eine Rolle? Wäre dies denkbar?

Bisher wird „Machine Learning“ noch nicht genutzt. Speziell im Bereich von Texten wurde mit „ChatGPT“ eine Revolution ausgelöst, die sicherlich auch Auswirkungen auf Marketing Texte für industrielle Produkte haben wird.

 

Welche Kanäle nutzen Ihre Kunden typischerweise, um sich über Ihre Produkte zu informieren?

Die Informationskanäle sind abhängig von der Kundengruppe. So möchten Großhändler Daten nur noch in elektronischer Form gemäß nationalen oder internationalen Standards. Monteure und Einkäufer von Endkunden informieren sich dagegen online in Webkatalogen oder Webshops. Erstaunlich ist, dass nach wie vor zahlreiche Kunden einen Print Katalog wünschen. Für uns bedeutet das, wir müssen offen sein und mehrere Kanäle bedienen.

 

Konnten Sie durch PIM das Kundenerlebnis bereits nachhaltig verbessern? Welche neuen Möglichkeiten stehen Ihnen heute zur Verfügung?

Das Kundenerlebnis wird durch die Informationskanäle beeinflusst. Das PIM System ist im Hintergrund und für Kunden nicht direkt wahrnehmbar. Allerdings haben wir durch das PIM System gelernt was an den Informationskanälen verbessert werden muss. Das ist vergleichbar mit einem Auto, bei dem ein stärkerer Motor ein besseres Fahrwerk benötigt, um die PS auf die Straße zu bringen. Deshalb ist unser Fokus in den kommenden Jahren die Optimierung der Informationskanäle.