„Stammdaten machen den Unterschied“: Marti Ganduxe über die Rolle von Daten in der globalen Geschäftswelt
In der globalen Geschäftswelt ist die zentrale Verwaltung von Stammdaten oft der entscheidende Faktor für den Erfolg. Marti Ganduxe erklärt, wie Schneider Electric Stammdaten nutzt, um ihre internationalen Geschäftsprozesse zu optimieren und bessere Entscheidungen zu treffen.
Schneider Electric ist ein globales Unternehmen, das sich der optimalen Nutzung von Energie und Ressourcen verschrieben hat. Mit innovativen, digitalen Energie- und Automatisierungslösungen unterstützt Schneider Electric Kund:innen weltweit dabei, effizienter und nachhaltiger zu agieren. Angetrieben von den Werten Inclusion, Mastery, Purpose, Action, Curiosity und Teamwork fördert das Unternehmen eine vielfältige und integrative Kultur. Unter dem Motto „Life Is On“ strebt Schneider Electric danach, den Zugang zu Energie für alle zu gewährleisten und dabei eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Stammdatenmanagement, das als Grundlage für digitale Transformationen dient. Gut strukturierte und verlässliche Stammdaten ermöglichen es dem Unternehmen, komplexe Geschäftsprozesse zu vereinfachen, Kunden besser zu bedienen und strategische Entscheidungen auf fundierter Datenbasis zu treffen. Im Rahmen des Stammdaten Forums hatten wir die Gelegenheit, mit Marti Ganduxe, Principal und Services IB Program Manager bei Schneider Electric GmbH, zu sprechen. Im Gespräch erfahren wir, wie das Unternehmen Stammdatenmanagement nutzt, um Effizienz zu steigern, Standards zu etablieren und in einer sich ständig verändernden globalen Geschäftsumgebung resilient zu bleiben.
🛈 Das Interview wurde ursprünglich auf Englisch geführt und für diesen Beitrag ins Deutsche übersetzt.
Marti, haben Sie bei Schneider Electric bereits auf SAP S/4 umgestellt? Welche Herausforderungen sehen Sie dabei im Stammdatenmanagement?
Martí Ganduxe: Ja, wir haben den Wechsel zu SAP S/4 vollzogen, obwohl dies nicht direkt mein Zuständigkeitsbereich ist. Im Kontext der Umstellung sehe ich eine Vielzahl von Herausforderungen, insbesondere im Stammdatenmanagement. Die größte Veränderung liegt wohl in den Prozessen und Datenmodellen von SAP selbst, aber auch die Technologieumgebung spielt eine entscheidende Rolle. Die Harmonisierung der Daten und die Anpassung an neue Strukturen sind oft die größten Hürden, die Unternehmen meistern müssen, um effizient arbeiten zu können.
Wie wichtig ist die Rolle des Stammdatenmanagements für die Digitalisierungsstrategie eines Unternehmens?
Martí Ganduxe: Das Stammdatenmanagement ist absolut essenziell für die Digitalisierungsstrategie eines Unternehmens, insbesondere in internationalen Konzernen. Eine einheitliche und zentralisierte Verwaltung der Stammdaten macht den Unterschied, ob man Daten effektiv nutzen kann, um echte Geschäftsentscheidungen zu treffen. Zwei grundlegende Beispiele sind der Produkt- und Kundenstamm. Bei Schneider Electric gehen wir jedoch noch weiter und verwalten auch den „Installed Base“ Datensatz. Dies ist eine Sammlung von Informationen zu allen von uns hergestellten Anlagen, deren Standorten und Lebenszyklen. Diese Daten sind für uns entscheidend, um unsere Kunden besser zu bedienen.
In einer zunehmend globalisierten und von Kostendruck geprägten Welt steigen die Anforderungen an Menschen und Maschinen. Wie kann Stammdatenmanagement hier unterstützen?
Martí Ganduxe: Ein gut geführtes Stammdatenmanagement reduziert in erster Linie die Geschäfts- und Prozesskomplexität. Dadurch steigert es die Effizienz. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Standardisierung. Die Verwendung von Standards, wie z. B. ISO oder eCl@ss, ermöglicht die Schaffung einer gemeinsamen „Sprache“, die von verschiedenen Maschinen gleichermaßen interpretiert werden kann. Bei Schneider Electric wenden wir verschiedene Standards an, um alles, von technologischen Deployments bis hin zu wichtigen Feldnomenklaturen, aufeinander abzustimmen. Ohne diese Standards wäre es unmöglich, große technologische Implementierungen erfolgreich durchzuführen.
In der aktuellen geopolitischen Lage überlegen viele Unternehmen, wie sie ihre Resilienz stärken können. Brauchen wir auch eine Strategie für „Stammdaten-Resilienz“?
Martí Ganduxe: Ich finde den Begriff „Resilienz“ im Kontext des Stammdatenmanagements sehr spannend. Resilienz ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Daten-Governance-Strategie, die auf eine Laufzeit von zwei oder drei Jahren ausgelegt ist. In der heutigen, sich ständig verändernden geopolitischen Landschaft ist es entscheidend, flexibel zu sein und Pläne an neue Gegebenheiten anzupassen. Ein gutes Beispiel ist der Krieg in der Ukraine. Solche Ereignisse können einen mehrjährigen Plan erheblich beeinträchtigen, wenn das Unternehmen nicht über die notwendige Reaktionsfähigkeit verfügt.
Wie sehen Sie die Rolle von Datenanalysten in der Stammdatenabteilung? Würde deren Integration die Arbeit ergänzen oder den Fokus verzerren?
Martí Ganduxe: Heutzutage sind Datenanalysen entscheidend, um faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stammdatenabteilung und den Datenanalysten ist daher unerlässlich. Dies sorgt dafür, dass Geschäfts-KPIs die tatsächliche Situation des Unternehmens widerspiegeln und fundierte Entscheidungen ermöglicht werden.
Zum Abschluss: Ist Data Governance aus Ihrer Sicht nur ein Teilbereich oder eher ein umfassenderes Thema?
Martí Ganduxe: Data Governance ist keineswegs nur ein einzelnes Thema. Es deckt eine ganze Bandbreite von Verantwortlichkeiten ab, angefangen bei der Datenverfügbarkeit, über Integrität und Nutzbarkeit bis hin zu Richtlinien und Sicherheitsaspekten. Ohne diese Schlüsselkomponenten ist es nicht möglich, vertrauenswürdige Daten zu haben. Und ohne vertrauenswürdige Daten kann man keine konsistente Geschäftsstrategie entwickeln.
Schlussgedanken
Das Interview mit Marti Ganduxe zeigt, dass Stammdatenmanagement weit mehr ist als nur eine technische Notwendigkeit. Es ist der Schlüssel, um in einer digitalisierten Welt erfolgreich zu sein, in der Daten die Grundlage jeder geschäftlichen Entscheidung bilden. Gleichzeitig unterstreicht Marti die Bedeutung von Resilienz und Flexibilität – Werte, die nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch in stabilen Phasen essenziell sind, um langfristig erfolgreich zu sein.
Schneider Electric zeigt, dass die richtigen Datenstrategien die Grundlage für Innovationskraft und Kundenzufriedenheit schaffen.
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