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„Stammdatenmanagement ist mehr als nur ein IT-Tool“ – Petra Gärtner im Experteninterview

Stammdatenmanagement (MDM) ist ein unverzichtbarer Bestandteil erfolgreicher Unternehmen, aber die Positionierung und Umsetzung stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Petra Gärtner, Expertin auf dem Gebiet des MDM, spricht in diesem Interview über die zentralen Aspekte eines gelungenen Stammdatenmanagements, die wichtigsten Erfolgsfaktoren und den Nutzen von Fachforen für den Austausch mit anderen Experten.

 

Was macht „gute“ Stammdaten aus?

Gärtner: Gute Stammdaten bedeuten, alle benötigten Daten mit möglichst geringem manuellem Aufwand in der bestmöglichen Qualität zur Verfügung zu stellen.

 

💡 Das klingt simpel, erfordert jedoch eine genaue Strategie und durchdachte Prozesse. Denn ohne qualitativ hochwertige Stammdaten können Geschäftsprozesse nicht reibungslos ablaufen.

 

Die richtige Positionierung von MDM – Wo sollte das Stammdatenmanagement im Unternehmen angesiedelt sein?

Gärtner: Das ist schwierig zu sagen. Es kann je nach Aufbauorganisation des jeweiligen Unternehmens unterschiedlich sein. Wichtiger als die Positionierung ist die Strategie und Wahrnehmung im Unternehmen. Die Wichtigkeit des Themas muss in der Organisation erkannt sein und akzeptiert werden.“

 

Was passiert, wenn MDM in der IT verankert ist?

Gärtner: Bei einer Ansiedlung in der IT werden oft zu viele rein technische Facetten des Stammdatenmanagements betrachtet. Der Fokus liegt dann zu stark auf dem Tool. Aus meiner Sicht ist es viel wichtiger, die Prozesse und Verantwortlichkeiten zu klären. Ein IT-Tool löst noch keine Probleme im Stammdatenmanagement.

 

MDM in der Supply Chain – was ändert sich?

Gärtner: Wohl eher fachlich getrieben. Die übergreifende Sicht ist hier auf jeden Fall gegeben. Aber die Sicht nur auf die Supply Chain – zumindest in klassischer Definition – reicht hier nicht aus. Stammdaten gehen weiter und ziehen sich durch das ganze Unternehmen.

 

Kosten und Transparenz im Stammdatenmanagement: Wie wichtig ist die Transparenz der Kosten für ein gutes MDM?

Gärtner: Die Kosten im MDM sind immer noch schwer zu bestimmen, gerade durch die eventuelle Verteilung der Aufgaben auf unterschiedliche Abteilungen. Ein MDM-Tool ist noch relativ leicht zu bewerten. Aber man muss auch die Kosten schlechter Daten kennen, und spätestens da wird es schwierig und intransparent.
Von daher halte ich eine Transparenz der Kosten für wünschenswert, aber schwer umsetzbar. Ich glaube, je größer das Unternehmen, desto mehr wird diese Transparenz der Kosten gefordert. In kleineren Unternehmen ist oft die Auswirkung schlechter Datenqualität schneller sichtbar und kommt auch schneller bei der Unternehmensleitung an.

 

Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg: Ein erheblicher Knackpunkt in der digitalen Umsetzung ist auch die Kommunikation. Wie mache ich das am besten?

Gärtner: Die Kommunikation ist wichtig! Innerhalb der Organisation müssen die Prozesse transparent gemacht werden. Workshops sind hier gute Methoden, um Informationen weiterzugeben bzw. gemeinsam zu erarbeiten, wie die Umsetzung am besten gelingt.
Regelmäßige Berichte und Meetings sind ebenfalls notwendig, um die Beteiligten auf dem neuesten Stand zu halten und über Entwicklungen zu informieren. Eine monatliche Runde mit allen am Prozess beteiligten Abteilungen kann hier z. B. eine Lösung sein. Regelmäßige Berichte im Intranet der Organisation können die Aufmerksamkeit für das Thema Stammdaten erhöhen. Nach außen können auch Berichte in sozialen Netzwerken sinnvoll sein.

 

Das Stammdaten Forum in Düsseldorf oder unsere Seminare zum Thema Stammdaten liefern immer wieder Impulse und Anregungen. Warum sollten hier Mitarbeiter und Verantwortliche aus den Unternehmen teilnehmen?

Gärtner: Stammdaten sind ein sehr individuelles Feld, und es gibt nicht die eine Lösung. Ein Austausch mit anderen Verantwortlichen ist somit enorm wichtig. Man kann sich im Stammdaten Forum oder in den Seminaren viele Anregungen für die Umsetzung im eigenen Unternehmen holen. Ein weiterer Punkt ist, dass man auf dem Laufenden bleibt in der Entwicklung des Stammdatenmanagements. Zu den aktuellen Themen bekommt man auf euren Veranstaltungen immer wieder neue Impulse.

 

Rückblick auf das Stammdaten Forum 2023 – dein Statement:

Gärtner: Das Stammdaten Forum 2023 war eine perfekte Veranstaltung, um sich über Stammdatenthemen auszutauschen.

Man konnte sich prima über aktuelle Themen mit anderen Stammdatenverantwortlichen austauschen und sich so neue Anregungen holen. Zusätzlich haben die kurzen Working Sessions und die Vorträge tolle neue Erkenntnisse zu neuen Themen wie z.B. Einsatz von KI gebracht. Insgesamt hat es mir so gut gefallen und viel gebracht, sodass ich mich für das Stammdatenforum 2024 bereits wieder angemeldet habe.

 

Fazit

Petra Gärtner macht in diesem Interview klar, dass Stammdatenmanagement mehr ist als nur ein technisches Tool. Es erfordert strategisches Denken, gute Prozesse und vor allem eine klare Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Plattformen wie das Stammdaten Forum bieten eine hervorragende Gelegenheit, sich mit anderen Experten auszutauschen und neue Impulse für das eigene Stammdatenmanagement zu erhalten.

 

 

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