Finanzwesen

Tupperware ist pleite

Nach Jahren des Niedergangs muss das Traditionsunternehmen Tupperware Insolvenz anmelden. Der Frischhaltedosen-Spezialist könnte mit bis zu zehn Milliarden Dollar verschuldet sein. Nun sucht er neue Geldgeber.

 

 

Der bekannte Haushaltswarenhersteller Tupperware ist pleite. Das Unternehmen aus Orlando in Florida stellte in den USA einen Insolvenzantrag.

Das Traditionsunternehmen, das für seine bunten Frischhaltedosen und privaten Werbepartys bekannt ist, kämpft seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen und steigenden Kosten. Auslöser für den jetzigen Schritt war ein Streit zwischen dem Unternehmen und großen Gläubigern. Diese verwiesen auf ausgebliebene Schuldenzahlungen und erheben Anspruch auf große Teile von Tupperware.

 

Suche nach Investoren

„Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde in den letzten Jahren durch das herausfordernde makroökonomische Umfeld stark beeinträchtigt“, erklärte Konzernchefin Laurie Goldman. Aus den Insolvenzunterlagen geht hervor, dass Tupperware Schulden zwischen einer und zehn Milliarden Dollar angehäuft hat – demgegenüber stehen Vermögenswerte von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar. Die Zahl der Gläubiger liege zwischen 50.001 und 100.000.

Das nun beantragte Verfahren nach „Chapter 11“ des US-Insolvenzrechts soll das Unternehmen vor den Forderungen der Gläubiger schützen und eine Neuausrichtung ermöglichen. Dafür will das Unternehmen nach weiteren Investoren suchen. Die Marke Tupperware soll dabei erhalten bleiben.

 

Geschäftsmodell unter Druck

Erst vergangenes Jahr hatte Tupperware „ernsthafte Zweifel“ angemeldet, ob das Unternehmen sein Geschäft aufrecht erhalten kann. Geschäftszahlen hat es seit 2022 nicht mehr veröffentlicht. Damals war der Umsatz auf 1,3 Milliarden Dollar abgesackt – das waren 42 Prozent weniger als knappe fünf Jahre zuvor.

Zahlreiche Wettbewerber, der Internethandel und nicht zuletzt auch Essenslieferdienste machten Tupperware zu schaffen und stellten zunehmend das Geschäftsmodell in Frage. Dazu kam nach Angaben des Unternehmens zuletzt auch eine „Anti-Plastik-Stimmung“ unter den Verbrauchern.

Tupperware hat 5.450 Beschäftigte in 41 Ländern. Hinzu kommen rund 465.000 der eigenständig agierenden Verkaufsberater. Das von Earl Silas Tupper 1946 gegründete Unternehmen stellt nicht nur luftdicht verschließbare Frischhalteboxen in allen Formen und Farben her, sondern etwa auch Backformen und Messer. Das Unternehmen wurde auch durch die Vertriebsform der „Tupperpartys“ populär, bei denen in geselliger privater Atmosphäre Vertreterinnen und Vertreter des Unternehmens die neuesten Produkte präsentieren.

 

 

Quelle: Tagesschau >>